FAQ zur Kampagne

1 - WORUM GEHT ES BEI DIESER NEUEN KAMPAGNE?

Diese europaweite Kampagne stellt Jägern eine Plattform bereit, um die wichtigsten Entscheidungsorgane der EU aufzufordern, sich mit uns für den Naturschutz und die Zukunft der Jagd einzusetzen. Sie umfasst eine 9-Punkte-Petition, in der Änderungen in wichtigen jagd- und naturschutzrelevanten Bereichen gefordert werden, und ist eine Reaktion auf die wachsende Zahl der „aus Brüssel kommenden“ Probleme für Europas Jäger. Die Kampagne will diese Probleme aufzeigen sowie lösen und zwar weg von einem Trend, der die Jagd bemängelt und hin zu einem Trend, der ihren Wert für die biologische Vielfalt und die Vereinigung der Kulturen in Europa anerkennt.

2 - WAS IST FACE?

FACE ist die Stimme von Europas 7.000.000 Jägern in Brüssel. FACE Mitglieder sind die nationalen Jagdverbände Europas in 37 Ländern, einschließlich der 27 Mitgliedstaaten der EU. Als internationale Nichtregierungsorganisation (NRO) fördert FACE die Jagd und den Naturschutz, indem der Verband sich in die politische Entscheidungsfindung einbringt und sich dafür einsetzt, dass die Entscheidungsfindung evidenzbasiert ist und die Prinzipien der Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit beachtet werden, damit die Gesetzgebung zweckmäßig ist. Gemeinsam mit seinen Partnern arbeitet FACE an einer Reihe von Themen mit dem Ziel, die Jagd und den Naturschutz in ganz Europa zu unterstützen. FACE ist ein langjähriges Mitglied der International Union for Conservation of Nature (IUCN) und fungiert als Co-Sekretariat der großen Intergruppe „Biodiversität, Jagd & ländlicher Raum“ des Europäischen Parlaments. Der Hauptsitz des Verbandes, an dem 14 Mitarbeiter beschäftigt sind, befindet sich in Brüssel.

3 - WARUM FINDET DIESE KAMPAGNE GERADE JETZT STATT?

Europa scheitert an der erfolgreichen Wiederherstellung der Natur und während viele gute Lösungen aus Brüssel kommen, führen einige Entscheidungen leider zu unnötigen Problemen für Europas Jäger. Die FACE Mitglieder stellen fest, dass es einen zunehmenden Trend gibt, die Jagd und Jäger als Teil des Problems und nicht als Lösung für den Naturschutz zu sehen. Einige Beispiele hierfür sind:

  • Auf europäischer Ebene wird die Jagd fälschlicherweise als eine der größten Belastungen für die Natur dargestellt, obwohl das Gegenteil bewiesen ist (link).
  • Es gibt laufende Versuche, die Vogeljagd unter Berufung auf das Vorsorgeprinzip und Rechtsverstöße einzuschränken.
  • Die nachhaltige Bewirtschaftung von Großraubtieren durch Jäger wird zunehmend eingeschränkt (z. B. Link)

Ein wichtiges Ziel der EU ist es, die Gesetze zu verbessern und zu vereinfachen. Diese sollten sich auf Fakten stützen und sowohl Bürger als auch Interessengruppen in den Entscheidungsprozess einbeziehen. Zwei Beispiele aus jüngster Zeit zeigen, dass die EU diese Grundsätze nicht beachtet hat:

  • Die Verordnung der Europäischen Kommission im Rahmen von REACH über das Verbot von Bleischrot in oder in der Nähe von Feuchtgebieten hätte eine breite Unterstützung finden können, wurde aber leider nur mit knapper Mehrheit angenommen. Nicht wegen des von FACE unterstützten Grundsatzes des schrittweisen Ausstiegs aus der Verwendung von Bleischrot in Feuchtgebieten, sondern weil es sich um einen schlechten Gesetzgebungsvorschlag handelte, wie es ihn im Rahmen der REACH-Verordnung noch nie gegeben hatte.  Dieser hatte aufgrund seines Geltungsbereichs und seiner Definitionen zu einer Polarisierung und großen Unsicherheit geführt, was alles hätte vermieden werden können.
  • In den ersten Entwürfen der Kommissionsleitlinien für Schutzgebiete wurde unangemessenerweise vorgeschlagen, die Jagd in einer neuen Kategorie von Schutzgebieten in Europa zu verbieten, die 10 % der EU-Fläche abdecken  (link), ohne dass nachgewiesen wurde, dass dies für die Erreichung der Biodiversitätsziele notwendig ist. In diesem Fall haben Beratungen mit den Sachverständigen und Interessenvertretern der Mitgliedstaaten glücklicherweise zu einem besseren Wortlaut geführt.
4 - WAS SIND DIE ZIELE DIESER KAMPAGNE?

Die europäische Biodiversitätspolitik sollte dem Naturschutz dienen und gleichzeitig die positive sozioökonomische und naturschutzrelevante Rolle der Jägerschaft anerkennen.

Genauer gesagt, sollten die europäischen Institutionen, insbesondere die Europäische Kommission:

  • Eine objektivere Sichtweise der Jagd und des Naturschutzes haben und den Grundsatz der Subsidiarität in Anbetracht der Vielfalt der Jagdtraditionen in Europa respektieren.
  • Verstehen, dass die Jagd ein integraler Bestandteil der kulturellen Vielfalt Europas und ein wichtiges Instrument für den Naturschutz und die Wildtierbewirtschaftung ist.
5 - WIE WIRD DIE KAMPAGNE DIES ERREICHEN?

Brüssel ist daran interessiert, der Zivilgesellschaft Gehör zu schenken, und genau das wird mit dieser Kampagne erreicht, durch

  • das Sammeln von Unterschriften von Jägern zur Unterstützung der Forderungen dieser Kampagne sowie
  • die politische Lobbyarbeit in Brüssel in Bezug auf Jagd und Naturschutz.
6 - WARUM EINE NACH AUSSEN GERICHTETE KAMPAGNE?

Eine nach außen gerichtete Kampagne ermöglicht es Jägern, die von den Brüsseler Entscheidungen unmittelbar betroffen sind, sich durch Unterzeichnung einer Petition zu äußern. Viele internationale NROs führen Kampagnen an der Basis durch. Für die europäischen Jäger stellt diese Kampagne die erste ihrer Art dar. Sie kommt auch der Arbeit der nationalen Jagdverbände in Europa zugute, die sich für eine bessere Zukunft der Jagd und des Naturschutzes einsetzen.

7 - WIE LAUTEN DIE AUFFORDERUNGEN ZUM HANDELN?

Die Petition enthält neun Forderungen, die alle für die Jagd, den Naturschutz und die Wildtierbewirtschaftung in Europa von Bedeutung sind. Einige Forderungen mögen vielleicht weniger nahe liegen. Wenn aber die Aktivitäten der Jäger  aber wenn die Aktivitäten von Jägern gestoppt werden, wirkt sich dies häufig negativ auf den Naturschutz aus.

8 - WARUM IST DER NATURSCHUTZ EIN SO WICHTIGER BESTANDTEIL DIESER KAMPAGNE?

Wir sollten nie vergessen, dass die Jäger der Natur mehr zurückgeben, als sie ihr wegnehmen. Jäger wissen aus erster Hand, wie wichtig die Biodiversität ist und wie viel davon in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen ist. Die nachdrückliche Forderung nach Naturschutz ist ein Kernstück der Politik von FACE zur Verhinderung schwerwiegender Folgen für die Tierwelt, die Gesellschaft und das Klima.  Zu den unmittelbaren Folgen des Biodiversitätsverlustes für die Jäger gehören der Zusammenbruch der Niederwildpopulationen und zunehmende Tiergesundheitsprobleme. Die EU verfügt über wichtige Rechtsvorschriften für den Naturschutz, aber es bedarf einer besseren Umsetzung, die Anreize für lokale Gemeinschaften schafft.

9 - WAS IST MIT EINEM OBJEKTIVEREN ANSATZ FÜR DIE JAGD GEMEINT?

Jäger nehmen eine entscheidende Rolle bei den Bemühungen um die Bestandserholung sesshafter Arten (wie Raufußhühnern und Rebhühnern) sowie wandernder Wasser- und Landvögel wie der Turteltaube ein.  Zahlreiche Beispiele solcher Bemühungen sind auf www.biodiversitymanifesto.com dokumentiert.  Besonders Augenmerk liegt dabei auf der Turteltaube, da diese ein Kernstück der Forderung von FACE in Punkt 4 (link) darstellt. Die Europäische Kommission hat Vertragsverletzungsverfahren gegen Frankreich und Spanien eingeleitet und damit die Jagd entlang der westlichen Flugroute gestoppt. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, in denen diese Art fast verschwunden ist und in denen in den letzten Jahrzehnten nur wenige oder gar keine Anstrengungen zur Erhaltung der Turteltaube unternommen wurden, weisen Frankreich und Spanien immer noch gute Bestände dieser Art auf und engagieren sich für deren Erhaltung. Die FACE Mitglieder erachten daher diesen Schritt der Europäischen Kommission als ungerechtfertigt. Sie sind der Ansicht, dass die Motivation für diese  Vertragsverletzungsverfahren eher in der Jagd als den rückläufigen Trends der nationalen Populationen und den damit verbundenen Erhaltungsbemühungen liegt.

Hinzu kommt, dass dort, wo die Turteltaube bejagt wird, die Jägerschaft seit langem Anstrengungen zur Erhaltung geeigneter Lebensräume für die Art unternimmt, was viele Vorteile mit sich bringt. Die beeindruckende Anzahl von in Frankreich gepflanzter Hecken (link) ,oder die Aussaat verschiedener Pflanzen auf Tausenden Hektar von Land in Griechenland, die nicht abgeerntet werden (link), sind nur zwei Beispiele dafür, wie die Jägerschaft aktiv viele weitere Bewirtschaftungsmaßnahmen zum Wohle der Turteltaube durchführt und finanziert.

10 - WER FINANZIERT DIESE KAMPAGNE?

Diese Kampagne wird im Wesentlichen von der Europäischen Jagdstiftung von FACE finanziert, die zur Schaffung einer starken Zukunft für die Jagd und den Naturschutz eingerichtet wurde. Auch die FACE Mitglieder leisten hierzu einen Beitrag und auch  Jäger, die ihre Mitgliedsbeiträge an ihre nationalen Jagdverbände entrichten, unterstützen damit diese Kampagne indirekt.

11 - WIE KANN ICH DIESE KAMPAGNE UNTERSTÜTZEN?
  • Unterschreiben Sie die Petition und leiten Sie sie an Ihre Familie und Freunde weiter.
  • Spenden Sie, damit wir diese Kampagne vorantreiben können.
12 - WIE SIEHT DER ABLAUF DIESER KAMPAGNE AUS?

Die Kampagne wird am 27. Mai gestartet und hat eine Laufzeit von 12 Monaten bis zum 6. Juni 2023.  Sie wird im Rahmen von weiteren Kommunikationen auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene weiter entwickelt.

ÜBER FACE

FACE ist die Stimme der europäischen Jäger

Der Europäische Verband für die Jagd und Wildtiererhaltung (FACE), der die Interessen von 7 Millionen Jägern in Europa vertritt, führt diese Kampagne durch. FACE ist die größte demokratische Vertretung der Jäger weltweit und eine der größten europäischen Organisationen der Zivilgesellschaft.

FACE setzt sich aus seinen Mitgliedern zusammen:
den nationalen Jagdverbänden aus 37 europäischen Ländern, darunter den 27 Mitgliedstaaten der EU, sowie 7 assoziierten Mitgliedern.

FACE – Rue Belliard 205 – 1040, Bruxelles
info@face.eu – www.face.eu